Mit einem Rekordergebnis und ausgezeichneter Stimmung endete am Samstag, dem 14. März 2015, die 36. Internationale Dental-Schau (IDS) nach fünf Tagen in Köln. Rund 139.000 Fachbesucher aus 152 Ländern besuchten die Weltleitmesse der Dentalbranche, was einer Steigerung von fast elf Prozent im Vergleich zur Vorveranstaltung entspricht. Neue Bestmarken erzielte die IDS auch bei Ausstellern und belegter Fläche. 2.199 Unternehmen aus 59 Ländern präsentierten auf 157.000 m² Bruttofläche eine Vielzahl an Innovationen, Produktweiterentwicklungen und Services. Seien Sie in 2017 vom 21. – 25. März auf der Weltleitmesse der Dentalbranche in Köln dabei.
IDS Internationale Dental-Schau
Seit 1923 Dental-Schau und IDS
IDS dokumentiert den hohen Leistungsstand der Dental-Industrie
1923 veranstaltete der Verband der Deutschen Dental-Fabrikanten (VDDF) seine erste nationale Dental-Schau in Berlin. Auch die folgenden Ausstellungen fanden bis 1935 in Berlin statt, bis 1937 in Düsseldorf die 10. Veranstaltung erstmals die Bezeichnung „Internationale Dental-Schau“ erhielt. Von 1951 (11. IDS in Hamburg) bis 1989 (24. IDS in Stuttgart) wechselte der Schauplatz immer wieder, bis sich der Verband der Deutschen Dental-Industrie entschied, ab 1992 (25. IDS) die KölnMesse als ständigen Partner zu wählen.
1923: mit 29 Ausstellern im Berliner Zoo
Am 24. Juni 1916 – also mitten im 1. Weltkrieg – wurde in Berlin der Verband der Deutschen Dental-Fabrikanten (VDDF) von 34 Firmen gegründet, der – nach einer schwierigen Aufbauphase – nach Möglichkeiten suchte, die allerdings noch sehr beschränkte Leistungsfähigkeit seiner Mitglieder zu demonstrieren. So waren an der 1. Dental-Schau 1923 im Berliner Zoo nur 29 Unternehmen als Aussteller beteiligt, während sich die Zahl der Mitglieder bereits auf 74 erhöht hatte. Für damalige Zeiten waren 350 m² Ausstellungsfläche eine ganze Menge.
1924 bis 1928: Alle Jahre wieder
Auf Grund der verhältnismäßig guten Ergebnisse und des wachsenden Interesses fand die Dental-Schau bis 1928 im jährlichen Turnus statt. An der 6. Dental-Schau waren die ersten ausländischen Unternehmen beteiligt, nachdem sich der damalige Vorstand – mit Hans Lenz (Degussa) an der Spitze – für eine Internationalisierung entschieden hatte.
1930: Belastung durch Weltwirtschaftskrise
Inzwischen war sich der VDDF darüber klar geworden, dass der 1-Jahres-Turnus nicht aufrecht erhalten werden konnte. Die Weltwirtschaftskrise lastete schwer auch auf der Fachwelt. Die allmählich erreichten Exporterfolge wurden dadurch erheblich gefährdet. Mit fast 35 Millionen Arbeitslosen im damaligen Deutschen Reich herrschte allgemeine Not. Trotz der Internationalisierung dieser Ausstellung forderte der VDDF mit einer Anzeigenkampagne zu einem Kauf deutscher Waren auf, um ausdrücklich auf deren besondere Qualität hinzuweisen.
Die 7. Dental-Schau im September 1930 war erstmals mit einem so genannten Händlertag verbunden. In der Ankündung des VDDF steht, dass „der Mittwoch lediglich den Herren Depotinhabern zur Besichtigung reserviert bleibt….Für die Herren Praktiker sind grüne Karten vorgesehen.“ Wegen des damaligen Dualismus der Berufsstände der akademischen Zahnärzte und der Dentisten war dieser Begriff gebräuchlich, wie auch das Wort „Behandler“ häufig herangezogen wurde, das – fünf Dezennien nach Beendigung dieser Zweigleisigkeit durch das Zahnheilkundegesetz im Jahre 1952 – immer noch nicht aus unserem Sprachschatz eliminiert werden konnte. Mit weiblichen „Praktikern“ hat der VDDF wohl kaum gerechnet. Insgesamt wurden laut „Dental Echo“ Nr. 58 vom 1. Oktober 1930 über 16 000 Besucher gezählt.
Die folgenden Länder waren mit insgesamt 181 Ausstellern auf 281 Ständen vertreten: Deutschland, England, Frankreich, Italien, Österreich, Schweiz, Tschechoslovakei und USA. Allein für Erfinder neuer Produkte waren 89 Stände reserviert.
1933 und 1935: tiefgreifende Umwälzungen
Die 8. und die 9. Dental-Schau im September 1933 und im Oktober 1935, die wiederum im Berliner Zoo veranstaltet wurden, standen weitgehend im Zeichen des politischen Umbruchs, der sich nicht zuletzt auf die Arbeit des Verbandes der Deutschen Dental-Fabrikanten auswirkte. Erstmals war der Deutsche Zahnärztetag mit der Dental-Schau verbunden.
1937: erstmals IDS an anderem Standort
Die 10. IDS im September 1937 fand an dem neuen Ausstellungsort in Düsseldorf „Internationale Dental-Schau“. Das Düsseldorfer Messegelände löste den bisherigen Standort Zoologischer Garten Berlin ab. Diese erste Jubiläumsveranstaltung war in besonderem Maße interessant und erfolgreich, weil sie durch wichtige Innovationen gekennzeichnet war.
Arbeitsmittel und Werkstoffe 1923 – 1937
Die Entwicklung der Geräte, Instrumente, Materialien und anderen Hilfsmitteln für zahnärztliche und zahntechnische Zwecke zwischen der 1. Dental-Schau und der 10. VDDF-Veranstaltung zeigte einen stetigen Verlauf, der von einigen Produkten in besonderem Maße geprägt wurde, die heute zum größten Teil nicht mehr aktuell oder nur noch Randerscheinungen sind.
Die Ausrüstung der Zahnarztpraxis erlebte – bis auf die Operationsstühle – eine zunehmende Elektrizifierung mit der Tendenz, die verschiedenen Geräte- und Ausstattungskomponenten in einem Gerät zu vereinen. Der Drehzahlbereich der zahnärztlichen und zahntechnischen Bohrmaschinen war eng begrenzt (max. 15 000 min1). Es gab nur Stahlbohrer und –fräser sowie keramische Schleifkörper. Die Diamantinstrumente wurden nur relativ wenig angewendet, was auch mit den zu geringen Drehzahlen zusammenhing. Die ständig verbesserten Röntgengeräte waren nur in wenigen Praxen zu finden.
Füllungsmaterialien bestanden aus verschiedenen Zementarten und dem Amalgam als Standardwerkstoff für den Seitenzahnbereich. Instrumente wurden hauptsächlich mit Wasser abgekocht. Desinfektionsmittel waren – bis auf wenige Ausnahmen – nur in eingeschränktem Maße wirksam.
Prothesen wurden aus Kautschuk angefertigt. Gold- und später Palladium- und Silberlegierungen beherrschten das Feld. Plattenprothesen und Klammerdrähte wurden aus Stahllegierungen hergestellt. Künstliche Zähne bestanden ausnahmslos aus Porzellan. Oberkieferprothesen wurden mit Gummisaugplättchen festgehalten, da die Abformmaterialien (Gips, Stents) noch keine präzisen Abformungen erlaubten. Für die allerdings sehr seltene Versorgung mit Keramik-Jacketkronen konnten Kupferring/Stentsab-drücke genommen werden. Der erste Methylmethakrylat-Kunststoff (Paladon) wurde 1937 erstmals präsentiert.
1949: Erste Fachausstellung in Wiesbaden
Noch vor der Gründung des Verbandes der Deutschen Dental-Industrie (VDDI) als Nachfolger des Verbandes der Deutschen Dental-Fabrikanten am 13 Januar 1950 in Frankfurt am Main fand anlässlich des 10. Deutschen Zahnärztetages in den damaligen Baracken am Wiesbadener Kurhaus die erste Fachausstellung nach dem 2. Weltkrieg statt.
1951: 11. IDS in Hamburg im Zeichen des Aufbruchs
Eine der ersten Aktivitäten des VDDI – mit Alexander Kegel (EMDA) als 1. Vorsitzenden – war die Ausrichtung der 11. Internationalen Dental-Schau in Hamburg, die trotz erheblicher politischer und wirtschaftlicher Restriktionen beim Export und Import sowie im Lande selbst mit 250 Ausstellern und einer Ausstellungsfläche von 3 300 m² als äußerst erfolgreich angesehen werden konnte.
1953 – 1959: Stetige Aufwärtsentwicklung
Die 12. IDS 1953 in Düsseldorf – vom VDDI im „Dental Echo“ als „Rendezvous der internationalen Dentalfamilie“ bezeichnet – ließ von ihrem Programm her den Wandel in mehreren Produktbereichen erkennen: Kunststoffmaterialien und –produkte anstelle von Kautschuk, Kobalt-Chrom-Molybdän-Legierungen für die Herstellung von Modellgussprothesen an Stelle der Stahl-Prägeplatten, Schnelllauf-Vorrichtungen vor allem zum besseren Antrieb von Diamantinstrumenten und verbesserte Abformmaterialien sind hier an erster Stelle zu nennen.
Die 13. IDS 1956 in München brachte den ersten Durchbruch der elastomeren Abformwerkstoffe, mit denen dann insbesondere die Kronen- und Brückentechnik wesentlich verbessert werden konnte. Eine amerikanische Firma demonstrierte ein Sandstrahlgerät für Zahnpräparationen, das aber schnell wieder in der Versenkung verschwand, bis dann die Einführung der kinetischen Energie erst 1992 erneut versucht wurde, ohne aber die konventionelle Präparationstechnik anlösen zu können. Auf dem Ausrüstungssektor waren motorbetriebene Patientenstühle „der letzte Schrei“.
Die 14. IDS 1959 in Frankfurt am Main brachte die Premiere für die Turbine und damit die revolutionäre Anwendung miniaturisierter Präparationsinstrumente im bisher nicht erreichbaren Drehzahlbereich. Verbesserte Gießverfahren lösten die einfache Handschleuder ab, wie überhaupt die Präzision in der Zahntechnik optimiert werden konnte.
1962: 15. IDS und FDI-Weltkongress in Köln
53 Jahre nach ihrem Weltzahnärztekongress in Berlin tagte die Fédération Dentaire Internationale erneut in Deutschland. Mit Köln als Schauplatz und der 15. IDS als weiterer Veranstaltung war dieses Treffen der internationalen Fachwelt ein herausragendes Ereignis, das eine weltweite Resonanz gefunden hat. Erstmals waren bei einer Dentalausstellung mehr als 400 Aussteller und mehr als 50 000 Besucher zu verzeichnen. Insbesondere konnte man bei amerikanischen Geräteherstellern Anzeichen für eine grundlegenden Veränderung der Behandlungsplatzausrüstung erkennen, wie sich ebenso in anderen Produktbereichen ein Wandel anbahnte.
1965: 16. IDS mit grundlegenden Innovationen
Die wiederum mit einem Deutschen Zahnärztetag verbundene 16. Internationale Dental-Schau hat historischen Charakter, weil mit ihr die ergonomische (R)Evolution der zahnärztlichen Praxis begann und auch die Einrichtung zahntechnischer Arbeitsplätze sowohl vom Design als auch von den technischen Verfahren her modernisiert wurde. Ein Großteil der deutschen Einrichtungshersteller hatte erkannt, dass die bisherigen Behandlungsgeräte und Patientenstühle von der Arbeitshaltung und der Patientenpositionierung ungünstig waren. Die Entwicklung der Turbine und der Mikromotoren erlaubten eine niedrige Gerätesilhouette ohne die typischen Bohrmaschinengestänge. Absaugvorrichtungen waren ein völliges Novum, aber wegen der anfallenden Kühlwassermengen beim hochtourigen Präparieren ein „Muss“.
1968: 17. IDS erneut in Köln
Nach der überaus erfolgreichen IDS 1962 in Köln fiel die Wahl des VDDI erneut auf die KölnMesse als Schauplatz für die 17. IDS. Inzwischen gab es kaum noch einen Produzenten von zahnärztlichen Behandlungsausrüstungen, der seine Produktion nicht in Richtung des „Neuen Stil“ umgestellt hatte, wenngleich die Zahnärzte noch zögerlich waren, ihre Praxis umzurüsten.
1971: IDS und FDI-Kongress „unter einem Dach“
Mit München als Schauplatz der 18. IDS und „schon wieder“ eines FDI-Weltzahnärztekongresses war die Bayernmetropole zum zweiten Mal Gastgeber der internationalen Fachwelt. In einem Rückblick auf diese IDS in den „Zahnärztlichen Mitteilungen“ hieß es bezüglich der Ergonomie, dass die Fachwelt „in Köln 1962 noch ohne Ahnungen, in Stuttgart 1965 sie als Modetorheit mitleidig belächelt, in Köln 1968 sie in den Mittelpunkt heftig umstrittener Standpunkte stellte und in München 1971 sie als allgemeines Gedankengut anerkannte.“
1974 – 1989: IDS im Zeichen der Konsolidierung
Die 19. bis 24. IDS (1974 und 1980 in Hamburg, 1977 in Düsseldorf, 1983 in München, 1986 in Köln und 1989 in Stuttgart) machten jeweils deutlich, welche Rolle diese VDDI-Veranstaltung mehr und mehr in der internationalen Fachwelt spielt. Die Aussteller-, Flächen-und Besucherzahlen stiegen. Schwerpunkt der Arbeitsmittel- und Werkstoffentwicklung war in dieser Zeitspanne die kontinuierliche Konsolidierung und punktuelle Optimierung in den meisten Produktbereichen. Lediglich bei den Füllungsmaterialien gab es noch keine echten Alternativen für das inzwischen weltweit umstrittene Silberamalgam, das wegen seiner Quecksilberanteile – trotz aller gegenteiligen wissenschaftlichen Stellungnahmen – in Verruf gekommen war.
In Stuttgart hatte die Lasertechnik für zahnmedizinische Zwecke ihre Premiere, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt noch „in den Kinderschuhen steckte“. Der amerikanische Erfinder war allerdings zutiefst davon überzeugt, dass sein Gerät den Bohrer bald überflüssig machen könne, obwohl sich dieser Lasertyp recht bald als untauglich für die Präparation von Zahnhartsubstanzen erwiesen hat. Wesentliches Kennzeichen der IDS 1989 war das Vordringen der Implantatsysteme und des EDV-Einsatzes in der Zahnarztpraxis. Die Elektronisierung der zahnärztlichen Gerätetechnik war ein weiterer Schwerpunkt..
1992: 25. IDS in Köln und FDI-Ausstellung in Berlin
Nachdem sich die FDI 1992 erneut für die Bundesrepublik Deutschland als Schauplatz eines Weltzahnärztekongresses entschieden hatte und Berlin als Kongressstadt auswählte, sah sich der VDDI aus politischen Gründen veranlasst, neben der 25. IDS in Köln auch eine Dentalausstellung in der neuen Bundeshauptstadt zu organisieren. Es wiederholte sich – was die geringen Besucherzahlen betrifft – das Debakel des Jahres 1983, als die Bundeszahnärztekammer den VDDI drängte, anlässlich des Deutschen Zahnärztetages in Berlin – trotz der IDS 1983 in München – eine Dentalausstellung zu organisieren.
IDS 1995 bis 2001: 2-Jahresturnus hat sich bewährt
Die 26. bis 29. IDS in Köln waren erneut eindrucksvolle Demonstrationen der Produkt- und Verfahrensentwicklung mit zunehmender Beteiligung ausländischer Unternehmen an dieser Fachmesse. Dem gemeinsamen Team von VDDI und KölnMesse ist es immer wieder gelungen, die IDS auf breiter Grundlage zu optimieren. Bei allen Befragungen durch neutrale Agenturen stellte sich heraus, dass sich der 2-Jahresturnus bewährt hat und ein extrem hohes Maß an Besucher- und Ausstellerzufriedenheit erreicht werden konnte.
Fachliche Schwerpunkte waren in dieser Zeit die Implantatsysteme, das digitale Röntgen, die Vollkeramik und die mehr und mehr komplexe EDV-Anwendung in der Zahnarztpraxis. Die Messen waren abwechselnd mit einem Deutschen Zahnärztetag und einem Internationalen Zahntechnik-Kongress verbunden.
1976 – 1993: zusätzlich dentechnica-Ausstellungen
Auf Grund des Anliegens des Verbandes Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI), seine Kongresse auch mit einer Fachausstellung zu verbinden, entschloss sich der VDDI verhältnismäßig kurzfristig, die dentechnica-Fachausstellung 1976 in Wiesbaden auszurichten, was dann 1979 in München, 1982, 1984 und 1990 in Köln sowie 1987 und 1993 in Nürnberg wiederholt wurde. Mit dem Übergang vom 3-Jahres- zum 2-Jahres-Turnus der IDS fanden die dentechnica-Fachausstellungen ein Ende.
Die IDS (Internationale Dental-Schau) findet seit 1995 alle zwei Jahre in Köln statt und wird veranstaltet von der GFDI Gesellschaft zur Förderung der Dental-Industrie mbH, dem Wirtschaftsunternehmen des Verbandes der Deutschen Dental-Industrie e.V. (VDDI), durchgeführt von der Koelnmesse GmbH, Köln.
28. Internationale Dental-Schau 1999
Walter Dürr
Der Vorsitzende des Verbandes der Deutschen Dental-Industrie (VDDI), Walter Dürr, hat anläßlich der Europa-Pressekonferenz, am 27. Januar 1999 im Dom-Hotel zu Köln, über die internationale Dental-Schau und ebenso über die von ihm seit der IDS 1997 gelei tete nationale Fachweltvereinigung berichtet. Dieses Referat bildet die Grundlage für diesen Prolog im lOS-Journai 1999, das- mit dem VDDI als Herausgeber- zum umfassenden lOS Informations-Service 1999 gehört. Weitere Beiträge über die IDS und den VDDI sind in dieser lOS-Journai-Ausgabe zu finden.
Köln der optimale Standort
Im Jahr 1999 findet die lOS zum 28. Mal statt und davon zum 7. Mal in Köln. Wenn seit 1992 die lOS ausschließlich in Köln veranstaltet wird und auch nach dem Jahr 2000 in der weltberühmten Domstadt am Rhein bleiben wird, so zeigt dies, daß der Erfolg der IDS und der Messestandort Köln eng miteinander ver bunden sind. Die Termine für 2001 und 2003 sind bereits vertraglich vereinbart.
Die neue Rekordbeteiligung in- und ausländischer Aussteller ist sicherlich auch das Ergebnis einer welt offenen Messepolitik unseres Verbandes, der Wert darauf legt, daß die Dentalindustrie aus aller Weit auf der IDS ideale Ausstellungsbedingungen vorfindet, um sich im internationalen Wettbewerb zu präsentieren. Damit ist die lOS ein hervorragendes Schaufenster von globaler Bedeutung für die Dentalindustrie, die hier gleichermaßen ihre Kunden ebenfalls aus aller Welt trifft. Aber die IDS ist nicht nur ein Marktforum im Sinne der Demonstration von Produkten und Verfah ren, sie ist auch eine Kontaktbörse für die internatio nale Dentalfamilie und ein Kommunikations- und Dis kussionsforum für Wissenschaft und Wirtschaft, denn nicht selten gehen auch innovative Impulse von der IDS aus.
Produkt häufig zur IDS vorgestellt
Dabei geht es nicht nur um neue Werkstoffe für die von den Patienten zunehmend gewünschten metall freien Restaurationen, sondern auch um aktuelle Entwicklungen z. B. zur zahnsubstanzschonenderen Behandlung oder auch den Trend zum immer stärke ren Einsatz von Elektronik nicht nur bei einzelnen Geräten in Klinik, Praxis und Labor, sondern in beson derem Maße auch zur internen und externen Ver netzung der Zahnarztpraxis.
Das Umfeld der IDS
Europa schließt sich enger zusammen. Ein Schritt in diesem Prozea des Ausbaus und der Integration nach innen ist die Einführung des EURO am 1. Januar 1999 als gemeinsame Währung, an der bekanntlich zu nächst 11 der 15 EU-Staaten beteiligt sind.
Allein die Europäische Union der 15 Mitgliedsländer, in deren Zentrum die lOS stattfindet, ist wirtschaft-lich betrachtet ein Raum, in dem rund 375 Millionen Men schen auf geographisch engem Raum leben, davon fast 80% in den sogenannten fünf großen Staaten, nämlich Deutschland (22%), Großbritannien (16%), Frankreich (15%), Italien (15%) und Spanien (10%). ln diesem Wirtschaftsraum praktizierten 1997 rund 215.000 Zahnärzte, d. h. jeder Zahnarzt ver-sorgt durchschnittlich 1.895 Menschen. Außerdem arbeiten in Europa rund 40.000 gewerbliche zahntechnische Labors. Schätzungen zufolge bietet die Europäische Union ein Marktpotential von rund 1,8 Mrd. Euro in Herstellerpreisen ab Werk. Die Produktion der euro päischen Dentalhersteller wird auf gut 2,2 Mrd. Euro geschätzt. Der größte Anteil entfällt jeweils auf Deutschland, gefolgt von Italien und Frankreich.
Ohne CE-Zeichen geht nichts mehr
Der 14. Juni 1998 war ein wichtiges Datum für die europäische Dentalindustrie, da zu diesem Termin die Europäische Medizinprodukte-Richtlinie in nationales Recht umgesetzt sein mußte. Die nach dieser Richt linie erfolgreich zertifizierten Produkte tragen das CE Zeichen das auch für Nicht-EU-Länder Vorteile bringt: Denn ei,nmal in irgendeines der EU-Mitgliedstaaten verbrachte Produkte können unter Einhaltung der EU-weit geltenden Anforderungen ohne weiteres Procedere auch in jedem anderen EU-Land in Verkehr gebracht werden.
Um dem Handel den Abverkauf von Produkten ohne CE-Zeichen, die vor dem 14. Juni 1998 eingekauft worden waren – also beim Handel auf Lager waren -, zu ermöglichen, einigten sich die Mitgliedstaaten der EU mit der Europäischen Kommission auf die Einrich tung einer Übergangsfrist bis zum Jahre 2001. Der Anteil von Produkten ohne CE-Zeichen ist jedoch der zeit schon relativ gering, da es für die Industrie bereits seit 1995 möglich war, sich freiwillig der zur Verleihung des CE-Zeichens führenden Zertifizierung nach EN ISO 9001/9002 und EN 46001/46002 zu unterziehen. Von dieser Möglichkeit hatte eine Vielzahl von Unter nehmen Gebrauch gemacht, was zu einer Etablierung des CE-Zeichens auf dem Markt schon weit vor dem eigentlichen Pflichttermin führte.
ln diesem Zusammenhang ist die Bedeutung der Be mühungen um gegenseitige Anerkennung von Pro duktzertifizierungen sowie Normen und Regelwerken zwischen den für die EU wichtigen Handelspartnern wie z. B. Japan und USA hervorzuheben.
Der deutsche Fachwelt – ein potentieller Marktfaktor
Der größte dentale Einzelmarkt in Europa ist die Bun desrepublik Deutschland mit gut 60.000 praktizieren den Zahnärzten. Außerdem gibt es rund 8.000 ge werbliche zahntechnische Betriebe mit rund 56.000 angestellten Zahntechnikern. Schließlich übernehmen rund 80 Dentaldepots mit 250 Verkaufsstellen den Vertrieb für die Dentalindustrie, sofern diese die Zahn ärzte und Zahntechniker nicht direkt beliefert.
Die Kosten für die zahnmedizinsehe Versorgung der deutschen Bevölkerung erreichten 1997 rund 23,3 Mrd. DM. Dies entspricht einem Anteil von ca. 0,6% am deutschen Bruttoinlandsprodukt oder einem durchschnittlichen Jahresbetrag von DM 285,- je Ein wohner. Der Anteil für das zahnärztliche Honorar für Prophylaxe, Zahnerhaltung und Chirurgie belief sich 1997 auf DM 14,9 Mrd, für Zahnersatz auf DM 8,4 Mrd. Dies entspricht einem Anteil von 7,8% bzw. 4,4% an den gesamten Leistungsausgaben der sozialen Krankenversicherung.
Das im internationalen Vergleich hohe Versorgungs niveau in Deutschland, das bislang in großem Umfang von den Krankenkassen auf der Grundalge der Soli dargemeinschaft der Versicherten bezahlt wurde, ist in den vergangenen Jahren immer weniger bezahlbar geworden. So ist es auf Dauer kaum vermeidbar, auch wenn die neue Bundesregierung wieder zur Sach leistung zurückgekehrt ist, daß der Patient künftig einen wachsenden Anteil seiner zahnmedizinisch zahntechnischen Versorgung privat zu zahlen hat. Eigenverantwortung und Eigenbeteiligung des Patien ten bedeutet aber auch gleichzeitig, daß der einzelne Patient künftig noch mehr als zuvor für seine finan zielle Eigenleistung eine qualitativ gute Versorgung erwartet. Diese höheren Erwartungen der verschiede nen Behandlungsalternativen, stellen erhöhte und zum
Teil ebenso ganz neue Anforderungen an den Zahn arzt, so z. B. hinsichtlich seiner Kommunikations fähigkeit sowie seines Praxismarketing und seiner ver trauensbildenden Maßnahmen.
„ProDente“ die gemeinsame Aktion der nationalen Fachweltverbände
Nicht zuletzt auf Grund dieser jüngsten Entwicklung haben sich die Verbände der Zahnärzteschaft, des Zahntechnikerhandwerks, des Fachhandels und der Industrie zu einer gemeinsamen Aktion .,ProDente“ zusammengeschlossen, die über gezielte und öffent lichkeitswirksame Patientenaufklärung sowie Werbe maßnahmen in den unterschiedlichsten Medien die Schaffung eines Bewußtseins für Zahn- und Mund gesundheit in der Bevölkerung zum Ziel hat. Je erfolg reicher diese Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit ist, desto eher werden Menschen bereit sein, mehr als das gerade medizinisch Erforderliche in ihre Zahn und Mundgesundheit, die ja nicht zuletzt auch auf Grund ihrer ästhetischen Aspekte ein Stück Lebensqualität bedeutet, zu investieren.
Der VDDI und seine Mitgliedsunternehmen
Derzeit gehören der Berufsvertretung der deutschen Dentalindustrie 190 Mitgliedsfirmen an, bei denen es sich ausschließlich um Hersteller handelt. Wie in den meisten anderen Ländern sind diese überwiegend mit telständisch strukturiert und zählten in 1997 rund 13.000 Beschäftigte. Seit gut einem Jahr ist es auch für deutsche Töchter ausländischer Hersteller möglich, Mitglied im VDDI zu werden, wovon auch schon verschiedene europäische, japanische und US-ameri kanische Firmen Gebrauch gemacht haben.
Gemäß der jährlich vom VDDI durchgeführten Mit gliederbefragung betrug der Industrieumsatz in 1997 ca. 3,9 Mrd. DM. Die Zahlen für 1998 liegen derzeit noch nicht vor.
Innerhalb der EU waren – Hochrechnungen zufolge – in 1998 – wie auch in früheren Jahren – wieder Frank reich (96,3 Mio. DM), gefolgt von Italien (78,1 Mio. DM), den Niederlanden (59,5 Mio. DM), Großbritannien (50,4 Mio. DM) und Österreich (46,8 Mio. DM) die größten Abnehmerländer. Der Anteil der EU-Länder insgesamt am Exportvolumen (1,17 Mrd., DM) der deutschen Dentalindustrie betrug 1998 mit einem Wert von 474,4 Mio. DM rund 41%. Im Vergleich zum Jahr 1997 verzeichnen sowohl der Gesamtexport (+5,4%) als auch die Exporte in die EU-Länder (+3,6%) einen erfreulichen Aufwärtstrend. Weltweit betrachtet waren 1998 die USA, Frankreich, Italien, Japan, Rußland, die Niederlande, die Schweiz und Großbritannien die wichtigsten Abnehmerregionen für Dentalprodukte ,Made in Germany“. Auf Grund der Asien-Krise im allgemeinen und der Japan-Krise im besonderen, wurde Japan zum ersten Mal seit vielen Jahren von seinem traditionellen zweiten auf den vierten Platz verdrängt, während Rußland vom achten auf den fünften Platz vorrückten konnte.
Die Importe ausländischer Dentalprodukte nach Deutschland beliefen sich 1998 auf insgesamt gut 342 Mio DM, was einem Rückgang um ca. 9% zum Vorjahr entspricht. Auch die deutschen Importe aus den EU-Staaten nahmen im selben Zeitraum um knapp 8% ab und beliefen sich auf 112,9 Mio. DM in 1998. Auf diese Länder insgesamt entfiel damit ein Anteil von 33% am deutschen Gesamtimport. Global betrachtet importierte Deutschland vornehmlich aus den USA, der Schweiz, Italien, Österreich, Japan, Frankreich, den Niederlanden und Brasilien. Auffällig ist, daß gerade bei den wichtigsten Importländern z. T. drastische Rückgänge im Vergleich zum Jahr 1997 zu beobachten sind: So gingen z. B. die Importe aus der Schweiz um knapp 18% und aus Italien um knapp 15% zurück, und es fand ein Platztausch zwischen der Schweiz und den USA an der Spitze statt.
Die lOS 1999 als Impulsgeber
Die IDS 1999 findet an der Schwelle zum neuen Jahr tausend statt. Für den einen oder anderen ist dies sicherlich Anlaß, die Entwicklungen der vergangenen Jahre zu bilanzieren und neue Perspektiven für unse ren Industriezweig zu entwickeln, der zum Wohle der Patienten sicherlich schon zahlreiche Erfolge und Verdienste verbuchen durfte. ln diesem Sinne freut es mich besonders, einmal festzuhalten, daß die Dental industrien Europas – sowohl hinsichtlich ihrer Lei stungsfähigkeit als auch ihres Volumens- weltweit zur Spitze gehören.
Es besteht die sicherlich berechtigte Zuversicht, daß gerade die IDS 1999 wieder zukunftsträchtige Impulse geben wird.
ln diesem Sinne begrüßt der VDDI – zusammen mit der KölnMesse-die Dentalweit erneut in der großen traditionsreichen und doch so modernen großen deutschen Stadt am Rhein, deren Dom zum Weltkulturerbe gehört, und für die die Internationale Dental-Schau immer wieder zu den wichtigen Ereig nissen ihres Messewesens zählt.
lOS 1999: Ausstellerbeteiligung
Stand bei Redaktionsschluß
Aussteller (1. ZahQ mit zusätzlich vertretenen Firmen (2. Zahl)
Deutschland: 503 + 84
Ausland: 545 + 69
Gesamtzahl aus 39 Ländern: 1048 + 153
Argentinien 8
Australien 2
Belgien 5+1
Brasilien 8
Dänemark 14 + 1
Finnland 8+2
Frankreich 33 + 6
Griechenland 3+2
Großbritannien 24 + 4
Indien 4
Iran 2
Irland 1
Israel 19 + 1
Italien 100 + 11
Japan 14 + 1
Kanada 9+2
Kolumbien 2
Korea (Republik) 4 + 1
Libanon 1
Liechtenstein 8
Malaysia 4+1
Niederlande 21 + 3
Österreich 12 + 2
Pakistan 11
Peru 1
Polen 1
Rußland 3
Schweden 32
Schweiz 38 + 2
Slowenien 3
Spanien 15
Südafrika 1
Taiwan 6+2
Thailand 0/1
Tschechien 4
Türkei 2
USA 121 + 26
Weißrußland (Belarus) 2
25. Internationale Dental-Schau 1992
1992: 25. IDS in Köln und FDI-Ausstellung in Berlin
Nachdem sich die FDI 1992 erneut für die Bundesrepublik Deutschland als Schauplatz eines Weltzahnärztekongresses entschieden hatte und Berlin als Kongressstadt auswählte, sah sich der VDDI aus politischen Gründen veranlasst, neben der 25. IDS in Köln auch eine Dentalausstellung in der neuen Bundeshauptstadt zu organisieren.
75 Jahre VDDI – 25. Internationale Dental-Schau – IDS
Tradition verpflichtet. Dieser Tatsache ist sich der Verband der Deutschen Dental Industrie e.V. (VDDI) bewußt, der 1991 sein 75jähriges Jubiläum feiern konnte.
Der VDDI repräsentiert eine Industrie, die dank ihrer Leistung weltweit hohes Ansehen genießt und die durch Innovationen und Qualität made in Germany immer wieder maßgeblich zum technischen Fortschritt in der Zahnmedizin und Zahntechnik beigetragen hat. Dies wird ermöglicht durch überdurchschnittliche Investitionen in Forschung und Entwicklung, aber auch durch eine enge
Kooperation von Wissenschaft, Arbeitspraxis und Industrie. Außerdem arbeiten der Verband und seine Mitgliedsfirmen in einer Vielzahl nationaler und internationaler Verbände und Gremien mit.
Der VDDI und die Deutsche Dental Industrie befürworten einen freien Welthandel und einen fairen Wettbewerb, der nicht zuletzt durch stetig verbesserte Produkte und Verfahren den Menschen und
ihrer Gesundheit dient.
Dies wird auch erneut die IDS ’92 zeigen, die vom VDDI zum 25. Mal veranstaltet wird. Ihre Spitzenstellung verdankt die IDS der großen Breite ihres internationalen Angebotes, das weltweit seinesgleichen sucht.
Erfolge in der Vergangenheit sind für den VDDI und seine Mitgliedsfirmen auch gleichzeitig Ansporn für die Zukunft. Die Deutsche Dental Industrie betrachtet es deswegen als ihre Aufgabe, auch künftig Produkte auf den Markt zu bringen, die sich durch hohe Präzision und Qualität, Zuverlässigkeit und Sicherheit im Betrieb sowie Einfachheit in der Bedienung und Wartung auszeichnen.
Verband der Deutschen Dental Industrie e.V. (VDDI)
Dr. Jürgen Eberlein – 1 . Vorsitzender
Dipl.-Kfm. Harald Russegger – Geschäftsführer
23. Internationale Dental-Schau 1986
23. IDS Köln – Internationale Dental-Schau – 7. bis 12. April
Ausführungen von Dr. Jürgen Eberlein, Mitglied des Beirats des Verbandes der Deutschen Dental-Industrie, aus Anlaß der Eröffnungs-Pressekonferenz zur 23. IDS am 7. April 1986, 11 .00 Uhr, Konferenzraum 3/4, Congress Centrum Ost, KölnMesse
Dental-Werkstoffe – Problematik der Einordnung in das AMG sowie mögliche negative Folgen für die Kostendämpfung
Ein für die Hersteller von zahnärztlichen Verbrauchsmaterialien nach wie vor wichtiges Thema ist die Frage, inwieweit die dentalen Werkstoffe zulassungspflichtig oder lediglich Gegenstände im Sinne AMG sind.
Den Ausführungen vorangestellt muß betont werden, daß selbstverständlich jegliche Dentalmaterialien, von denen eine pharmakologische Wirkung ausgeht, eine Zulassungs pflicht nach AMG selbstverständlich ist. Gegenstand der nachfolgenden Überlegung ist also die Frage, inwieweit es sinnvoll ist, derartige Verbrauchsmaterialien, die im Körper keinerlei pharmakologische Wirkungen erzeugen sollen, dennoch der Zulassungspflicht zu unterwerfen.
Betrachtet man den Wortlaut des Gesetzes, so. hat sich an der Arzneimitteldefinition von 1961 und dem AMG in der Fassung von 1978 praktisch nichts geändert. Die entsprechenden Gesetzeskommentare zum AMG 1961 belegen auch eindeutig, daß zahnärztliche Verbrauchsmaterialien als Gegenstände, also zulassungsfrei zu betrachten sind. In einem höchstrichterlichen Urteil im Jahre 1985 wurde festgestellt, daß zahnärztliche Werkstoffe wie Füllungsmaterialien zulassungspflichtig sind. In der anstehenden Gesetzesnovelle zum AMG schlägt nun die deutsche Dental-Industrie vor, das Gesetz dahingehend zu ändern, daß eindeutig im Gesetz aufgenommen ist, wie
z.B. auch bei den chirurgischen Nahtmaterialien, daß zahnärztliche Werkstoffe, insofern sie keine pharmakologische Wirkung entfalten, zulassungsfrei sind.
Die Begründung für diese Gesetzesänderung kann mit zwei Punkten kurz beschrieben werden:
1. Nutzen/Risikoabwägung
Die Zahnärzteschaft vertritt einhellig auf der ge samten Welt die Meinung, daß die Nutzen/Risikoabwä gung derartiger Materialien eine Zulassungspflicht, wie sie für pharmakologisch wirksame Arzneimittel gelten, nicht erforderlich ist.
2. Kostendämpfung
Der Gesamtmarkt für zahnarztliehe Materialien ist um Zehnerpotenzen kleiner als der Markt für Arzneimittel, die von praktizierenden Ärzten den Patienten verschrieben werden. Darüber hinaus zeigt sich, daß Neuerungen im Bereich der Zahnfüllungen im Durchschnitt alle drei Jahre eine Neuzulassung eines Präparates zur Nachfolge erforderlich machen. Durch die Häufigkeit der Innovation bzw. die geringe Größe des Marktes führen die Kosten dieser Zulassung zu einer deutlichen Erhöhung der Produktkosten. Seitens der Dental-Industrie wird geschätzt, daß sich diese Erhöhung bei etwa 200 im Vergleich zu den heutigen Kosten darstellt. Diese Kostensteigerung ist, insbesondere im Hinblick auf die beabsichtigten Maßnahmen der Kostendämpfung seitens der Bundesregierung unter Einbezug der oben genannten Nutzen/Risikoabwägung, nach Meinung der Dental-Industrie nicht verantwortbar.
PR II -/mw – 7. April 1986
23. IDS KÖln 1986 – Internationale Dental-Schau 7. bis 12. April 1986
Ausführungen von Jürgen Hoffrneister, Mitglied des Beirats des Verbandes der Deutschen Dental-Industrie, aus Anlaß der Eröffnungs-Pressekonferenz zur 23. IDS arn 7. April 1986, 11 .00, Konferenzraum 3/4, Congress-Centrurn Ost, KölnMesse
Die internationale Dentalschau ist die weltumfassende Standortbestimmung technischer und wirtschaftlicher Entwicklungen von zahnärztlichen Arbeitsplätzen.
Die Erkenntnisse aus Wissenschaft und Ergonomie werden gezielt dort eingesetzt, wo technischer Fortschritt bei der Gestaltung des Arbeitsplatzes und des Arbeitsablaufes zum Nutzen des Zahnarztes dient. Die entscheidenden Impulse gingen in den Jahren 1958-65 von namhaften Ergonornen und kompetenten Fachleuten aus: die Umstellung von der sitzenden in die liegende Behandlungsposition. Diese Arbeitsweise bietet dem Behandler eine bessere und gesündere Arbeitshaltung.
Von der Dentalindustrie wurden erstmals 1965 auf der IDS in Stuttgart solche Arbeitsplätze vorgestellt, die auf diese neuen Konzepte ausgerichtet waren. Durch diese vorgegebene, veränderte Arbeitsweise und der danach standardisierten Basiskonzepte der Behandlungseinrichtungen, wurden bis heute stetige Verbesserungen der Patientenlagerung, der Arzt- und Helferinnenteile für die bestmögliche gesunde Arbeitshaltung von Zahnarzt und Helferin erzielt. Es sind Turbinen, die zuerst 1959/60 in Kleingeräten eingebaut waren und nunmehr auch in die Einheiten integriert wurden. Der elektrische Micro-Motor in Kombination mit Aufsatzinstrumenten löste zum damaligen Zeitpunkt die weltweit verwendete Bohrmaschine mit Doriot-Gestänge ab. Die Einheiten erhielten eine abgestimmte Kühlmedienversorgung für die Bohr- und Schleifinstrumente mit dazu notwendiger Absaugeinrichtung.
Anfang der 70er Jahre wurden die ersten Schritte unternommen, um die Funktionalität der Einheiten und Patientenstühle durch den Einsatz modernster Elektronik weiter auszubauen und zu verfeinern. Darüber hinaus konnte durch die Verwendung von ausgefeilten Modul- und Baukastensystemen eine gezielte Gestaltung des Arbeitsplatzes vorgenommen werden. Dem Wunsch nach individueller Arbeitsweise der Zahnärzte wurde so durch die Industrie Rechnung getragen.
Die Miere-Elektronik hielt zu Beginn der 80er Jahre auch Einzug in Dentaleinheiten. Sich häufig wiederholende Einstellungen der Betriebswerte der verwendeten Antriebe können leicht gespeichert und automatisch
wieder abgerufen werden. Die Behandlungsabläufe sind dadurch wesentlich vereinfacht worden.
Die Innovation von Instrumenten und Antrieben mit integrierten Lichtleitungen wird heute von allen Fachleuten als entscheidender Schritt nach vorne bezeichnet. Mit großem Entwicklungsaufwand wurden neben den Turbinen nunmehr auch die Micro-Motoren in Kombination mit den Winkelstücken mit integrierten Lichtleitungen ausgestattet. Die sich dadurch ergebende bessere Ausleuchtung des unmittelbaren Präparationsfeldes begünstigt nicht nur die Arbeitsergebnisse, sondern bedeutet für den Behandler auch eine erhebliche Augenschonung.
Heute stellt die IDS insbesondere funktionsausgerichtete Kompakt-Arbeitsplätze in den Vordergrund. Die Hygiene und die Arbeitserleichtung werden in hohem Maße berücksichtigt. Durch eine besondere Patientenstuhlkonstruktion mit großem Beinfreiraum für den Zahnarzt und die Helferin wird eine aufrechte, kraftsparende Arbeitshaltung ermöglicht. Mit der Ausstattung von flexiblen Einrichtungselementen werden harmonische Arbeitsabläufe geschaffen. Eine einge baute Entkeimungsanlage sorgt in hohem Maße für eine Keimreduzierung der Wasserleitungen in der Einheit und deren Antriebe.
Zuzüglich kann der Zahnarzt mit einer encsprechenden Intensiv-Entkeimungsanlage nach längerer Standzeit eines Gerätes sämtliche wasserführende Schlauchleitungen der Einheit selbst entkeimen. Bei der Entsorgung der Dentaleinheiten, von z.B. Amalgamresten oder Silber, bietet die Dentalindustrie durch den Einbau eines Sammelbehälters aktiven Umweltschutz an.
Was kann die Dentalindustrie dem Zahnarzt in Zukunft noch anbieten?
Der immer wieder zitierte schmerzlose Laserstrahl zur Abtragung von Zahnsubstanz ist nach heutigen Erkenntnissen nicht in Sicht.
Der Einsatz von Micro-Elektronik in der Ausrüstung und von Praxiscomputern wird mehr und mehr an Bedeutung gewinnen. Vor allem die Vorprogrammierung von Leistungsdaten, wie Drehzahlen und Frequenzen oder auch von Bewegungsabläufen, ist bestimmt zukünftig ein wichtiger Baustein für gezielte Präparationsaufgaben und Voraussetzung für die Erleichterung des zahnärztlichen Arbeitsablaufes.
Die Hygiene und die Prophylaxe wird ein breites Aufgabengebiet umfassen und zukünftig verstärkt in den Vordergrund treten. Hier gilt es, mit dem richtigen Einsatz von wirksamen Lösungen die Gesundheit des gesamten
Praxispersonals und der Patienten zu schützen.
Letztendlich dienen alle Entwicklungsanstrengungen der Dentalindustrie bei der Lösungstindung von Aufgaben ausschließlich dem Ziel, den Arbeitsplatz für den Zahnarzt und damit die Zahnmedizinischen Versorgungsmöglichkeiten der Bevölkerung mehr und mehr zu verbessern.
23. IDS Köln 1986 – Internationale Dental-Schau – 7. bis 12. April
Stichworte zu den Ausführungen von Dipl.-Kfm. Rüdiger Schweickhardt, 2. Stellvertretender Vorsitzender des Verbandes der Deutschen Dental-Industrie, aus Anlaß der ErÖffnungs-Pressekonferenz zur 23. IDS am 7. April 1986, 11.00 Uhr, Konferenzraum 3/4, Congress-Centrum Ost, KölnMesse.
Die Instrumentenindustrie hat – der Name sagt es schon – eine instrumentale Funktion. Sie ist also im Regelfall nicht Träger einer Entwicklung, sondern sie hat die Hilfsmittel bereitzustellen, die für die Anwendung neuer Behandlungstechniken oder neuer Materialien erforderlich sind.
Beispiele:
Instrumentarium für Implantologie, neue Abdrucklöffel für Abformmaterialien mit geänderter Viskosität, Füllungsinstrumente für stark haftende Füllungsmaterialien.
Nur ausnahmsweise steht. das Instrument am Anfang, meist wird es erst entwickelt, um eine Behandlungskonzeption realisieren zu können. So gibt es in diesem Bereich zwar ständige Fortentwicklung und Verbesserung, aber wenig sensationelle Neuheiten. Dafür außerordentlich große Sortimentsvielfalt – der Hersteller von Rang hat mehr als 1 .000 verschiedene Instrumente im Sortiment. Gesamtumfang klein, in der Branche ein Großunternehmen, das aber keine marktbeherrschende Stelle hat, sonst mittelständisch orientiert.
Starke Exportorientierung; die meist dominierende Stellung auf dem Weltmarkt ist heute schwächer. Ursache dafür die hohen Produktionskosten in Deutschland, die lohnintensiven Industriezweig belasten. In Industrie, Entwicklungs- und Staatshandelsländern sind neue Wettbewerber entstanden, die einen Anteil am wohl immer noch wachsenden Weltmarkt für Instrumente beanspruchen.
Die Chancen der deutschen Instrumentenindustrie liegen in der flexiblen Anpassung an geänderten Bedarf, ihrer Marktnähe und vor allem auch in der Verteidigung ihres Qualitätsstandards, der ihr ein hohes Ansehen auf den Märkten der Welt verschafft hat
23. IDS Köln – Internationale Dental-Schau – 7. bis 12. April
Ausführungen von Joachim Weiss, 1. Stellvertrender Vor sitzender des Verbandes der Deutschen Dental-Industrie, aus Anlaß der ErÖffnungs-Pressekonferenz zur 23. IDS am 7. April 1986, 11.00 Uhr, Konferenzraum 3/4, Congress Centrum Ost, KölnMesse
Dental-Industrie und Zahntechnik
Heute erwartet jeder Patient, daß bei Verlust von Zähnen sein Zahnarzt in der Lage ist, ihm einen Zahnersatz einzugliedern, der funktionell, phonetisch und auch kosmetisch alle Wünsche erfüllt. Die umfassende Ausbildung der Zahnärzte, das Geschick der Zahntechniker, nicht zuletzt aber die innovativen Entwicklungen der Dental-Industrie machen dies möglich.
Denken wir zurück an die Zeit vor nur etwa 60 Jahren: damals dominierte die herausnehmbare Kautschuk-Prothese, gehalten von einem oder mehreren Gummisaugern.
Entwicklungsziele der Dental-Industrie auf dem Gebiet der Zahntechnik waren in den letzten Jahren unter anderem die Schaffung von vereinfachten, untereinander abgestimmten Verfahrenstechniken und die Substitution der kostspieligen, hochkarätigen Goldlegierungen durch preiswertere Palladium-Basis- bzw. edelmetallfreie Legierungen.
Zwischen Universitäten und Industrie hat sich in den letzten Jahren die konstruktive Zusammenarbeit verstärkt. Dies kommt auch in einem vom BMFI geför derten Forschungsprojekt zum Ausdruck, bei dem alle Beteiligten ihr Wissen einbringen.
Die Qualität der Zahntechnik nimmt, international gesehen, in der Bundesrepublik eine Spitzenstellung ein. Dies verdanken wir nicht zuletzt auch dem hohen Leistungsstandard der Zahntechniker.
Die IDS ’86 bietet einen für Laien vielleicht etwas verwirrenden Überblick darüber, was alles an Geräten und MateriaJien für die dritten Zähne erforderlich ist. Präzision ist großgeschrieben! Eine Krone beispielsweise
sollte auf dem Zahnstumpf nur einen Zementspalt von 50 WI aufweisen. Dies sind Genauigkeiten, wie sie nur von Spezialisten unter Verwendung bester Materialien und erstklassiger Ausstattung zu erzielen sind.
Der Exportmarkt ist hart umkämpft. Zum einen sind es die deutschen Hersteller untereinander, zum anderen aber auch die schnell wachsenden Dental-Industrien in Fernost, den USA und hier in Europa in Italien, die sich
stark Konkurrenz machen. Teilweise unterstützen die Regierungen im Ausland mit erheblichen Subventionen, was den internationalen Wettbewerb nicht leichter macht.
Der Export von Geräten und Materialien für zahntech- nische Produkte geht Hand in Hand mit der technischen Schulung der dortigen Kräfte in den jeweiligen Ländern. Der Bedarf ist groß und wird limitiert durch die in
den Absatzgebieten zur Verfügung stehende Man-power.
Entwicklungshilfe auf dem Gesundheitssektor ließe sich wirkungsvoll curch Einrichtung einer Zahntechniker Schule in der Bundesrepublik für Ausländer praktizieren. Eine Ausbildung Über 2-4 Semester von 30 Schülern wäre über Jahre ausgebucht: Die dort ausgebildeten Zahn techniker wären in ihren Ländern die Botschafter für deutsche Technik.